Vitamin D trägt nicht nur zu gesunden Knochen bei, sondern leistet einen wichtigen Beitrag zur guten Funktion von Nerven und Immunsystem. Amerikanische Wissenschaftler der University of Kentucky in Lexington konnten jetzt mittels einer Studie den Verdacht verhärten, dass sich eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr positiv auf die Gedächtnisleistungen im Alter auswirkt. Einen Vitamin-D-Mangel durch eine Zufuhr des Vitamins auszugleichen, sei zu jeder Zeit wichtig. Auch Menschen in der zweiten Lebenshälfte profitieren davon.
Im Rahmen einer Studie zeigte sich, dass ältere Ratten infolge einer angemessenen Vitamin-D-Zufuhr eine verbesserte Leistung der Hirnzellen vorweisen und somit die kognitiven Fähigkeiten gesteigert werden konnten. Die Studienleiter vermuten beim Menschen einen vergleichbaren Zusammenhang. Um hier genauere Ergebnisse bezüglich der menschlichen Hirnfunktion zu erzielen, sind nun klinische Studien geplant.
Bisher kamen genetische Analysen der Hirnzellen aus dem Hippocampus – eine der evolutionär ältesten Strukturen des Gehirns – zu dem Ergebnis, dass eine erhöhte Aufnahme von Vitamin D dazu führt, dass solche Gene stärker aktiviert werden, die für die Signalübertragung beim Lernen verantwortlich sind.
Viele Menschen im Alter von über 50 Jahren leiden unter Vitamin-D-Mangel, vor allem in den Regionen der Welt, wo die Sonneneinstrahlung weniger intensiv ist. Um einem möglichen Abbau der Gehirnleistung vorzubeugen, sei es aufgrund des Studienergebnisses möglicherweise sinnvoll, so früh wie möglich für einen Vitamin-D-Ausgleich zu sorgen.
Quelle: Caitlin S. Latimer et al., „Vitamin D prevents cognitive decline and enhances hippocampal synaptic function in aging rats”, Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS), 26.08.2014, DOI: 10.1073/pnas.1404477111